Wir feiern Bayern – Heimat leben und gestalten
2018 – das Jahr des bayerischen Doppeljubiläums
Ein Projekt der Klasse 9b

Bayern feiert im Jahr 2018 zwei besondere historische Jubiläen. Zum zweihundertsten Mal jährt sich die Verfassung, welche am 26. Mai 1818 von König Maximilian I. Joseph von Bayern erlassen wurde. Weiterhin feiert der Freistaat Bayern seinen 100. Geburtstag, nachdem am 8. November 1918 der Freistaat Bayern durch Kurt Eisner proklamiert wurde.

Die Klasse 9b beteiligt sich mit ihrem Heimatprojekt „Wir feiern Bayern – Heimat leben und gestalten“ an einem durch die Bayerische Staatsregierung ausgerufenen Schulwettbewerb (www.regierung.oberpfalz.bayern.de) mit gleichnamigem Namen. Der Schwerpunkt liegt bei der thematischen Umsetzung auf „Tradition und Brauchtum in der Oberpfalz“.
Die Schüler der Klasse nahmen sich folgender Themenschwerpunkte an, die sie im Team von je vier Schülern zuhause, auf Unterrichtsgängen und in der Schule umsetzten:

1. Die Fronberger Kirchweih
2. Die bayerische Tracht
3. Die Oberpfälzer Sprache
4. Oberpfälzer Musik
5. Typische Oberpfälzer Küche
6. Oberpfälzer Berühmtheiten
7. 2018 – ein besonderes Jubiläumsjahr für Bayern


Bereits im Dezember begannen die Schüler mit der Recherchearbeit und mit dem Knüpfen von ersten Kontakten zu Fachexperten oder zu Oberpfälzer Berühmtheiten und kümmerten sich um Terminabsprachen für Interviews und Umfragen. Sie lernten in dieser Phase auch mit Absagen umzugehen, wenn sie beispielsweise eine Terminabsage eines Experten für ihr Metier erhielten.
Zudem wurden eine PowerPoint Präsentation pro Gruppe inklusive eines Gruppenportfolios erstellt, welche an zwei Projekttagen (7. und 8. März) präsentiert wurden. Des Weiteren musste eine kreative Arbeit von jeder Gruppe hergestellt oder absolviert werden. Hier sind u. a. Modelle des Schwandorfer Blasturms, des Fronberger Kirwaplatzes mit „Kirwabam“, eine aus Holz hergestellte Version einer Lederhose oder ein selbst kreiertes T-Shirt entstanden. Lehrer wie Schüler durften während der Präsentationen typische Oberpfälzer Schmankerl wie „Schoitenkaicheln“, Maultaschen oder „Obatzdn“ probieren, welche die Schülergruppe mit einer Oberpfälzer Hauswirtschafterin zuvor gebacken und zubereitet hatte. Die Klasse erfuhr Wesentliches über regionale Sterneköche und deren kulinarische Schwerpunkte. Zu nennen seien hier u. a. Andreas Meyer und Hubert Oberndorfer. Als kreative Aufgabe der Musikantengruppe wurden „Gstanzln“ auf unsere Schule und die Lehrer gedichtet und auf einem Akkordeon musikalisch begleitet.
Das Projekt war äußerst vielfältig, so wurde eine Gruppe beispielsweise durch einen ortsansässigen Bäcker in das Geheimnis des „Heimatbrot“-Backens eingeweiht, andere stellten mit ihrem Thema typische Oberpfälzer Ausdrücke und Zungenbrecher vor und machten sich als Sprachwissenschaftler auf den Weg. Von der „Trachtengruppe“ erfuhr man so allerlei Wesentliches über die Herstellung und die Unterschiede der Trachtenarten sowie auch Praktisches rund um Lederhose und Dirndl. Die „Historiengruppe“ unterrichtete die Klasse über geschichtliche Hintergründe der beiden Jubiläen. Für ihre Recherche machte sich diese Gruppe auf zur Walhalla, um dort Interviews zu führen. Andere wiederum wanderten auf den Spuren des Namensgebers unserer Schule, Konrad-Max-Kunz, oder lernten einige andere Oberpfälzer Berühmtheiten wie den Autor und ehemaligen Radio Charivari-Moderator Fabian Borkner kennen, dessen Oberpfalz Krimi „Kirwatanz“ von der Klasse als Ganzschrift gelesen wird. Dieser besuchte uns zu diesem Zwecke bereits im Dezember im Deutschunterricht, um über seinen privaten und beruflichen Werdegang und sein neues Buch zu sprechen. Nebenbei konnte er die Klasse mit einer kleinen Kostprobe seines Parodiekönnens überzeugen, indem er in verschiedene Sprechrollen schlüpfte. Dabei parodierte er gekonnt beispielsweise den damals noch amtierenden Ministerpräsidenten Horst Seehofer recht authentisch.
Auszüge aus ihrer Projektarbeit konnten die „Heimatexperten der Klasse 9b“ der Öffentlichkeit schließlich am Tag der offenen Tür am 2. März präsentieren, an welchem sie den Besuchern ihre Stellwände, ein Quiz zur Fronberger „Kirwa“, Oberpfälzer Musik und selbst gebackene und produzierte Leckereien aus der Oberpfälzer Küche anboten.
Nach Abschluss des Projekts hatten die Schüler die Gelegenheit, in Form einer Evaluation das Projekt, ihre Arbeitsgruppe und sich selbst zu bewerten. Aus diesen Ergebnissen geht hervor, dass das Heimatprojekt den Schülern vor allem Spaß machte, dass sie viele neue Informationen über ihre Heimat gewonnen haben und sie das Doppeljubiläumsjahr für Bayern nun intensiver feiern und repräsentieren können.

Martina Sitzmann