Das sind nur ein paar
Fragen, die Frau Marianne Schieder der Klasse 10b bereitwillig,
offenherzig und anschaulich beantwortete. Dazu kam sie Mitte November für
zwei Stunden in unsere Schule.
Bereits im September besuchten die
Schüler auf ihre Einladung hin im Rahmen der Abschlussfahrt den Bundestag,
doch leider fiel der Termin in eine sitzungsfreie Zeit, die Frau Schieder
für ihren Wahlkampfendspurt in ihrem Wählerkreis Schwandorf/Cham nutzte.
So war ihr Besuch zwei Monate nach der Besichtigung des Bundestags
eine gute Gelegenheit, in einem sehr persönlichen Rahmen den Alltag einer
Bundestagsabgeordneten kennenzulernen: So ist sie nicht, wie vielleicht
viele geglaubt haben, das ganze Jahr in Berlin. Vielmehr setzt sich der
Monat eines oder einer Abgeordneten im Durchschnitt aus zwei Wochen Berlin
und zwei Wochen Heimat zusammen. Welche Aufgabenbereiche die studierte
Juristin in der letzten Legislaturperiode hatte, wie z.B. Fragen der
Immunität zu klären, und wie ihr Werdegang aussieht, konnte die Klasse im
Anschluss erfahren.
Doch dann wurden die Schüler aufgefordert,
Fragen - wie die oben erwähnten - zu stellen: Auf die Frage, vor welchen
Problemen Deutschland stehe, antwortete die Politikerin, sie sehe diese
vor allem hinsichtlich der Sicherheit: Nordkorea und Trump oder die
Situation in der Türkei seien brisante Themen, die die Politik weltweit
angehen. Natürlich waren auch der Ausgang der letzten Wahl und die
Stimmenverluste der SPD im Gespräch: Frau Schieder erklärte anschaulich,
wie man als Partei über die sozialen Netzwerke wie Facebook oder über die
traditionellen Medien wie die Zeitung oder einfach auf der Straße mit
Infoständen versucht, Menschen zu erreichen. Auch das Programm der SPD und
ihre Ziele interessierte die Klasse und so griff Frau Schieder wichtige
Aspekte wie den grundsätzlichen Wunsch nach mehr Gerechtigkeit, den
Mindestlohn, den Kampf gegen die Wohnungsnot oder die kostenlose Bildung
auf. Und wie kommt man denn überhaupt dazu, Politikerin zu werden? Auch
diese Frage blieb nicht unbeantwortet: So wurde Marianne Schieder in ihrer
Familie mit Politik groß und in den Zeiten der WAA ergriff sie selbst die
Initiative politisch aktiv zu werden. Dass ihr Beruf wenig Zeit für ihr
Privatleben übrig lässt, blieb dabei nicht unerwähnt. Darüber hinaus
diskutierte sie mit den Schülern noch über viele andere wichtige Themen
wie die Wahlerfolge der AfD oder die Person Angela Merkl, bis der
Schulgong um 12.40 Uhr die sehr kurzweilige Gesprächsrunde unterbrach und
sich Frau Schieder verabschieden musste.
Obwohl es ja eigentlich
nicht möglich ist, hatte man dennoch den Eindruck, dass an diesem Mittwoch
die letzten zwei Schulstunden wesentlich schneller vergingen als sonst.
Simone Schöll
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