Bereits um 6 Uhr
früh traten die 6 Mädchen und 34 Jungs der beiden Klassen 10a und 10c
samt ihren Klassenleitern Herrn Held und Herrn Hundshammer
erwartungsfroh, aber vielleicht nicht ganz ausgeschlafen, die Reise
nach Sirmione an. Frau Beck-Andermann und Frau Gebhard-Büchner
vervollständigten das Reiseleitungsteam und sorgten in charmanter Art
und Weise für den notwendigen Frauenanteil im Betreuerstab. Bereits auf
der Fahrt nach Italien konnte man die ersten Sonnenstrahlen genießen.
Spätestens beim Überqueren der Europabrücke und dem strahlenden
Sonnenschein in den Bergen setzte bei ausnahmslos allen die
Urlaubsstimmung ein. Die ungewohnte Freisetzung von Endorphinen äußerte
sich vor allem bei den Jungs der 10a in einer musikästhetisch nicht
immer ansprechenden, aber dafür energiegeladenen Interpretation des
allseits bekannten Tunnelliedes:
Kein leichtes
Unterfangen bei den über 30 Tunneln der in den 1960er Jahren gebauten
Brennerautobahn. Gottseidank hielten sich die jungen Sangeskünstler an
das vereinbarte Gentlemen’s Agreement und pausierten mit ihren
Gesangsdarbietungen zwischen den einzelnen Tunneln. Beim großen
Zwischenstopp in Südtirol vor malerischer Kulisse konnte sich dann
jeder davon überzeugen, dass der mitgebrachte bayerische Leberkäs auch
auf italienischem Boden hervorragend mundet.
Nach der Ankunft im Hotel Residence Holiday und einer kurzen Einführung
in die Gepflogenheiten des Hauses ging es auch schon zu Fuß in die
wunderschöne Altstadt von Sirmione. Die bekannte Scaligerburg, welche
mit ihrem großen Hafenbecken und ihrer Ringmauer das Städtchen vom
Festland abschließt, bildete zunächst den würdigen Hintergrund für das
offizielle Gruppenfoto und diente in den Folgetagen als zuverlässiger
Treffpunkt nach dem allabendlichen Flanieren durch die engen Gassen von
Sirmione.
Am nächsten Tag ging es mit dem Bus nach Riva del Garda, von wo aus wir
uns mit dem Schnellboot Moby Dick aufmachten, den Gardasee zu erkunden.
An Deck der Moby Dick konnte man entspannt den interessanten Anekdoten
des Südtiroler Kapitäns lauschen oder einfach nur die
tolle Aussicht genießen. Der anschließende Aufenthalt im früheren
Fischerdorf Limone mit seinem idyllischen Hafen vermittelte ein ganz
besonderes italienisches Flair. Nach dem Besuch des Westufers ging es
mit dem Schnellboot nach Malcesine ans Ostufer des Gardasees. Nach dem
Verzehr „echter“ italienischer Pizza nutzten hier die meisten ihre
Zeit, um Geschenke für die Lieben zuhause zu besorgen, bevor es dann
mit dem Bus zurück ins Hotel ging.
Am letzten Tag vor der Heimreise ging es dann noch nach Verona. Die
Veroneser Arena beeindruckte die Schüler ebenso wie die Edelgeschäfte
in der Haupteinkaufsstraße, die direkt zum Haus der Julia führt. Dort
konnte man sich im Torbogen verewigen, den bekannten Balkon der
unglücklich Liebenden bestaunen, und sich in vorgeschriebener Geste mit
dem Abbild der holden Julia ablichten lassen, was so manchem unserer
Jünglinge gar sehr gefiel.
Die Grotte des Catull, eine altrömische Villa mit Thermen, an der
Spitze der Halbinsel von Sirmione gelegen, war schließlich unsere
letzte Attraktion. Die stimmungsvolle Mischung aus Ruinen, Olivenbäumen
und Sonnenuntergang bleibt uns als unvergesslicher Eindruck und bildete
einen traumhaften Schlusspunkt für unsere Fahrt an den Gardasee.
Markus Held

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