Interessante und
bewegende Momente durften die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10c und
10b der KMK-Realschule erleben, als Lukas Zilch im Rahmen des
Religionsunterrichtes über sein Leben, seine Behinderung (Cerebrale Parese
– Sonderform: Athetose) und seine Wünsche bzw. Ziele sprach. Ganz
offen berichtete Lukas Zilch, mit welchen Schwierigkeiten er in seinem
Leben zu kämpfen hatte und nach wie vor hat. Dass ihn sein Schicksal in
der Kindheit wütend gemacht hat, weil er nicht richtig verstanden wurde,
und dass er selbst erst lernen musste, sich selbst mit seiner Behinderung
anzunehmen. Er schilderte auch, dass einige Menschen mit großer Ablehnung
auf ihn reagieren, er immer wieder gerade von Jugendlichen beschimpft und
von Erwachsenen häufig zu sehr bemitleidet wird. Dabei ist er ein ganz
normaler Mensch, der normal behandelt werden möchte. Zwar ist er durch
seine Behinderung körperlich eingeschränkt und oftmals auf Hilfe
angewiesen, jedoch geistig top fit und durchaus in der Lage, sein Leben
selbstständig zu gestalten. In seinen Vorträgen bemängelte er, dass
behinderte Menschen in Deutschland nicht wirklich in die Gesellschaft
integriert sind. Außerdem gibt es zu wenig Arbeitsplätze für sie, die
Krankenkassen kommen nur für die nötigsten Hilfsmittel auf. Somit ist eine
echte Teilhabe an dem gesellschaftlichen Leben nicht bzw. nur kaum
möglich. Mit Begeisterung präsentierte er seine großen persönlichen
Leistungen, wie etwa, dass er trotz Cerebraler Parese Schwimmen und
Skifahren kann. In seiner Freizeit komponiert er Musik, fotografiert gerne
und ist begeisterter Sportfan. Die Schülerinnen und Schüler folgten
seinen Ausführungen gebannt und interessiert. Einen solchen Einblick in
ein Leben, das dem ihren so fern erscheint, bekommen sie nicht alle Tage.
Im Sinne Lukas Zilchs ist festzuhalten: Alle Menschen sind verschieden,
jeder ist etwas Besonderes und niemand sollte beschimpft oder
ausgeschlossen werden!
Sabrina Schmitt
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